Was haben Schuhplattler und arabische Reihentänze miteinander zu tun? Bei einem multikulturellen Tanzvergnügen in der Kresslesmühle war es zu erfahren. |
Glück gehabt. Als ich bei der Kresslesmühle ankomme, ist es schon brechend voll. Ich kann eines der letzten Tickets ergattern, um noch hineinzukommen. Mir begegnen Leute in bayerischen Trachten und arabischen Gewändern. Yalla Dabké, eine Münchener Tanzkombo mit arabischen Wurzeln und Magnus Kaindl, der Meister für bayerische Volkstänze, heizen die Stimmung an. Nach ein paar Showeinlagen dürfen alle mittanzen. Die Figuren sind schnell erlernt. Der Wiederholungsfaktor begünstigt den Lernerfolg. Die Frauen müssen sich beim bayerischen Tanz viel mehr drehen als die Männer. Ich halte durch, obwohl mir schon ganz schwindlig ist. Es macht einfach zu viel Spaß. Es ist eng, heiß und wild. Alle wirbeln durcheinander. Sogar auf den Rängen wird getanzt. Dabke ist ein traditioneller Tanz, der in Syrien, dem Libanon, Jordanien, Israel und Palästina verbreitet ist. Der Tanz ist eine Kombination aus Kreistanz und Line Dance und wird vor allem bei Hochzeiten, Festen und anderen fröhlichen Ereignissen getanzt. Die feurige Beinarbeit, vor allem von den männlichen Tänzern besticht. Das Stampfen ist so charakteristisch für den Tanz und drückt wohl gleichzeitig Wut und Lebenslust aus.
Veranstaltet wurde der Abend von den Habibi-Spatzls, einer Gruppe von Augsburger*innen mit unterschiedlicher Herkunft. Ihr Fokus ist die Verständigung zwischen deutschen und arabischen Augsburger*innen. Diese Verständigung ist mit dem Tanzabend hervorragend gelungen. So voll und fröhlich habe ich die Kresslesmühle noch nie erlebt!
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