Ich habe die höchste Auszeichnung der Stadt Augsburg erhalten – die Verdienstmedaille „Für Augsburg“. Geschaffen wurde die Medaille von dem Augsburger Künstler Hans Heinfeldner. Vorne ist das Augsburger Rathaus abgebildet und auf der Rückseite ist das Stadtwappen mit der Zirbelnuss eingeprägt. Die Gleichstellungsstelle hat mich mit folgender Begründung vorgeschlagen:
Frau Susanne Thoma ist in Augsburg seit vielen Jahren in unterschiedlichen Bürgerschaftlichen Initiativen hoch engagiert und bewegt viel. Von 2007 bis 2013 war sie eine der Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen. Sie organisierte Veranstaltungen und Aktionen zu frauenpolitischen Themen wie zum Beispiel zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ und prägte die Arbeit in der AAF.
2013 gründete sie die VOLLDABEI-Kulturwerkstatt. Es ist ein mobiler, offener, interkultureller Lern- und Arbeitsort mir Reperatur- und Kreativaktivitäten in Asylunterkünften sowie Jugend- und Stadtteilzentren. Vielfältige nachbarschaftliche Aktionen wie Möbel oder Fahrräder reparieren, Kochen, Nähen, Gärtnern, Malen oder Radfahrenlernen tragen zu einem Abbau von Integrationsbarieren bei und fördern Offenheit, Toleranz und Akzeptanz gegenüber Geflüchteten. Immer wieder stellt die Initiative den Kontakt zwischen Asylsuchenden und der sogenannten Mehrheitsgesellschaft her. Eine besondere Aktivität war das VOLLDABEI Kunst-CAMP in der Asylunterkunft Calmbergstaße im Jahr 2015. Im Zusammenwirken mit Nachbarschaft, Künstler_innen und Asylbewerber_innen bekam die sehr heruntergekommene Flüchtlingsunterkunft einen neuen Anstrich und die Menschen, die darin lebten Aufmerksamkeit, Anerkennung und Hoffnungszeichen. In dem Fahhradprojekt für Frauen lernten und lernen immer noch geflüchtete Frauen Fahrrad fahren. Für Frauen, die nie die Möglichkeit hatten Fahrrad fahren zu lernen ist es eine wunderbare Erfahrung dies zu erlernen und zu können. Es stärkt die Frauen auch in Hinblick auf andere Vorhaben und Möglichkeiten in ihrem Leben. Immer geht es Susanne Thoma auch um Geselligkeit und das Miteinander. Dadurch ermöglicht sie neue Kontakte und Freundschaften. Vorurteile werden abgebaut.
Von 2012 bis 2015 war Susanne Thoma Sprecherin der Lokalen Agenda 21. Dabei bereicherte Sie den Agendaprozess durch vielfältige Aktivitäten, von digitaler Innovation bis hin zu Urban Gardening, vor allem auch durch ihre breite Vernetzung in viele Bereiche hinein
Susanne Thoma ist Gründerin des gemeinnützigen Vereins Pareaz e.V. Ziel des Vereins ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie die Förderung der beruflichen und politischenBildung, die Förderung der Hilfe für politisch, rassistisch und religiös Verfolgte und Flüchtlinge sowie die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen.
Eines ihrer neuen Projekte ist das Jugendprojekt Radio Reese, die Jugendorganisation von Pareaz e.V. Es ist ein Potcastkanal mit Reprortagen von jungen Menschen über Menschen, die in ihren Stadtteilen künstlerisch und sozial tätig sind. Ziel ist es, zwischen verschiedenen sozialen, religiösen und kulturellen Bereichen Verständnis für unterschiedliche Meinungen zu schaffen. Mit Unterstützung von Susanne Thoma sind junge Menschen als Jugendreporter_innen unterwegs und berichten aus den Stadtteilen.
Die Stadt Augsburg profitiert sehr von dem Engagement, dem Ideenreichtum und der Umsetzungskraft von Susanne Thoma. Susanne Thoma hat sich um die Stadt Augsburg verdient gemacht.