Autor: susannethoma

  • Wimmelnde Objekte

    Wimmelnde Objekte

    Im Frühsommer wird das Bienenvolk größer. Es wird eng im Stock und ein Teil des Volkes schwärmt aus. Urplötzlich fliegen Tausende von Bienen mit ihrer Königin in einer riesigen Wolke. So auch im Bienenprojekt „Bee in Arbeit“, das seine Stöcke im Interkulturellen Garten „Grow up’“ aufgestellt hat. Die Imkerinnen vom Augsburger und Ben von der CityFarm waren rechtzeitig zur Stelle, konnten zwei Schwärme wieder einfangen und damit weitere Bienenkisten in Betrieb nehmen.

    Vor allem in den Städten gibt es einen regelrechten „Do-It-Yourself-Trend“ zur Bienenhaltung. Bienenboxen sind sogar als Bausatz bestellbar. Auf dem Land herrscht aufgrund von Monokulturen immer mehr Ödnis. Das bedroht die Existenz der Bienen. Gerade in Städten gibt es für Bienen und Blütenbestäuber noch Lebens- und Nahrungsraum.

  • Kreative Rankhilfen für den urbanen Garten

    Kreative Rankhilfen für den urbanen Garten

    Wer Wert auf eine ökologische Gartengestaltung legt, greift auf Baustoffe aus der Natur zurück. Im Februar waren wir mit dem AK Urbane Gärten in der Wolfzahnau und haben uns Weidenruten geschnitten. Im März trafen wir uns dann zu einem DIY-Workshop und die Korbflechterin Anja van Kempen zeigte uns, wie man eine Rankhilfe für Rosen, Clematis oder Wicken selbst herstellen kann. Einmal gelernt, habe ich gleich mehrere Objekte für den Garten und den Balkon geflochten.

    Mit DIY ist ein anderes Arbeiten, Wirtschaften, Miteinander möglich. Es entstehen Freiräume und eine Kollektivität, die angesichts einer zunehmenden globalisierten Konsumindustrie an Bedeutung gewinnt, um die eigene Souveränität zu bewahren.

  • Fahrrad-Reparatur-Café mit Flüchtlingen

    Fahrrad-Reparatur-Café mit Flüchtlingen

    Unsere Initiative VOLLDABEI organisiert hin und wieder ein Fahrrad-Reparatur-Café in der Asylunterkunft Calmbergstraße. Uwe Kekeritz, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/ Die Grünen war im Januar 2014 zu Gast. Hab´s in einem Video festgehalten.

  • Weg mit der Kopflast

    Weg mit der Kopflast

    Spätestens im Februar wollen Kopfweiden von ihrer Last befreit werden. Daher machte ich mich mit neun anderen Hobbylandschaftspfleger_innen des Agenda-Arbeitskreises Urbane Gärten auf zum Landschaftsschutzgebiet Wolfzahnau. Es liegt im nördlichen Stadtgebiet zwischen Oberhausen und Firnhaberau und beherbergt eine der letzten Augsburger Kopfweidenwiesen. Fachkundig unterstützt wurden die Aktiven von der CityFarm, die sich schon seit mehreren Jahren in Absprache mit dem Landschaftspflegeverband um die Bäume kümmert.

  • Nachhaltigkeitspreis für Augsburg

    Nachhaltigkeitspreis für Augsburg

    Augsburg ist Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2013. Natürlich bin ich als Sprecherin der Lokalen Agenda 21 stolz darauf, dass damit auch die vielen Jahre des meist ehrenamtlichen Engagements mit diesem Preis gewürdigt werden. Das Foto zeigt die Augsburger Delegation mit dem Oberbürgermeister, dem Umweltreferenten, Stadträt*innen, Vertreter*innen aus dem Nachhaltigkeitsbeirat und dem Umweltamt bei der Preisverleihung in Düsseldorf.

  • VOLLDABEI Fahrrad-Camp 2013

    VOLLDABEI Fahrrad-Camp 2013

    An einem sommerlichen Wochenende im August fand das 1. Augsburger Fahrrad-CAMP rund um die Kradhalle im Kulturpark West statt. Eingeladen hatten wir von Pareaz und der Bikekitchen. Gekommen waren große und kleine Fahrradbegeisterte, die gemeinsam mit Flüchtlingen ein Fahrradfestival mit Fahrradspielen, Spaßfahrräder zum Ausprobieren, Basteleien und Reparaturen, Kunst aus Altmaterial, Grill- und Lagerfeuer, Kurzfilmen feierten. Daraus entstanden sind eine Dokumentationsbroschüre (bestellbar bei Pareaz) und ein Videoclip:

    Das Material konnten wir mit finanzieller Unterstützung von Aktion Mensch erstellen.

  • Augsburg bedankt sich

    Augsburg bedankt sich

    Bei einer Feierstunde am 29. Juni 2013 im Fürstenzimmer des Augsburger Rathauses überreichte mir Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl die Urkunde „Augsburg engagiert“ und bedanke sich für mein „herausragendes bürgerschaftliches“ Engagement in der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen, bei Terre des Femmes und in der Lokalen Agenda 21.

  • Experiment Lifeguide Augsburg gestartet

    Experiment Lifeguide Augsburg gestartet

    Es gibt ihn seit 2004. Das Redaktionsteam schaffte es, den Lifeguide Augsburg als glaubwürdige Informationsquelle zum Themenspektrum Nachhaltigkeit zu etablieren. So stetig die Akzeptanz auch stieg, so schnell veränderten sich die technischen Gegebenheiten im Umfeld des Lifeguide. Ein neues Design stand an und ein wenig Web-2.0-Flair sollte es auch haben. Ende 2012 stellten Michael Wenzl und ich der Bürgerstiftung Augsburg unsere Idee vor, wie ein neuer Lifeguide aussehen könnte.  Weil grau alle Theorie ist, fiel die Entscheidung, die Vision auf den Prüfstand zu stellen und sie in Form eines Prototyps zu verfeinern. Das Ergebnis ist nun unter lifeguide.mein-augsburg.org zu sehen.

    Termine und Adressen rücken in der Vordergrund. Das zentrale Element der Startseite ist eine Karte, die Orte und Gelegenheiten verzeichnet, die mit einem nachhaltigen Lebensstil verbunden sind. Das ist kein reines Schmuckwerk. Die Ausrichtung zielt auch auf mobile Endgeräte ab, mit denen es möglich ist, den eigenen Standort zu bestimmen. Passend dazu kann der neue Lifeguide Adressen und Termine anzeigen, die sich in der Nähe befinden. Konsequenterweise ist das Webdesign nicht nur für stationäre Computer geeignet, sondern auch für Smartphones.

    Der Großraum Augsburg wird abgebildet. Analog zum Wirtschaftsraum A3, der aus der Stadt Augsburg, dem Landkreis Augsburg und dem Landkreis Aichach-Friedberg besteht, finden sich im neuen Lifeguide Adressen und Termine aus allen Orten der Region. Entsprechend können auch Karten für alle Orte in der Region erzeugt und angezeigt werden. Daraus resultiert zwar grundsätzlich erst einmal ein höherer Pflegeaufwand, gleichzeitig vergrößert sich aber die Zielgruppe deutlich.

    Schwerpunktthemen setzen Akzente. Im Jahresverlauf können regelmäßig Themen aufgegriffen werden, die dann in Form von Artikeln und als Themenkarten herausgestellt werden. Den Anfang macht das Thema Fahrrad, mit dem der neue Lifeguide wortwörtlich losgetreten wird.

    Einfachere Kategorien. Seit seinem Entstehen im Jahr 2004 wurden im Lifeguide etwa 400 Kategorien angelegt, denen Texte und Adressen zugeordnet waren. Um die Navigation zu vereinfachen, wurde diese Anzahl drastisch reduziert. In der ersten Ebene gibt es jetzt nur noch fünf Kategorien:

    • Einkaufen – Klassischer Einkaufsführer, von Lebenmitteln bis zu Bekleidung
    • Machen – Aktiv sein und werden, vom Selber machen bis zum ehrenamtlichen Engagement
    • Ressourcen – Grundlagen des (Zusammen-) Lebens, vom Wasser bis zum Wissen
    • Rundum Mobil – Mobilität
    • Spielräume – Freiräume im Alltag, von grünen Oasen bis zu Gaumenfreuden

    Natürlich wird es weiterhin Unterkategorien, wie etwa Fahrrad oder Hofladen, geben, mit denen die Adressen genauer zugeordnet werden.

    Konsum ist nicht alles. Gestartet ist der Lifeguide als Einkaufsführer und das wird er auch weiterhin sein. Klar ist aber auch, dass es eben manchmal gerade das Nicht-Kaufen ist, durch das Nachhaltigkeit gelebt wird. Deswegen sollen auch Entfaltungsmöglichkeiten jenseits des Konsums aufgezeigt werden, wie etwa grüne Oasen im Großstadttrubel.

    Offenheit ist mindestens so schnell dahergesagt wie Nachhaltigkeit. Für den neuen Lifeguide bedeutet Offenheit einerseits, andere Initiativen einzubinden und von deren Erfahrung zu profitieren und andererseits auch, die eigenen Informationen anzubieten. Beispielsweise lassen sich Themenkarten zu einer Aktion anlegen oder RSS-Feeds auf der eigenen Website einbinden.

    Social Media, darunter fällt schon der neuen Lifeguide für sich allein genommen. Es reicht aber nicht nur,  eine Website ins Netz zu stellen und darauf zu warten, dass sich die Besucher_innen dorthin verirren. Deswegen werden auch Facebook, Twitter und google+ aktiv genutzt, um die Informationen des Lifeguide zu verteilen und die Vernetzung mit Interessierten zu fördern.

    Die Wirklichkeit findet draußen statt. Das galt schon immer für den Lifeguide und wird auch weiter gelten. Online-Werkzeuge können ein Hilfsmittel sein, um Lösungen zu finden. In den seltensten Fällen aber sind sie selbst die Lösung. So weit die Vision. In der Praxis zeigen sich hier  natürlich noch Lücken, aber wir wollten schnell an die Öffentlichkeit, um auch möglichst früh Rückmeldungen zu erhalten, wie der neue Lifeguide tatsächlich ankommt. Bis Anfang Mai soll der Beta-Test laufen, in dieser Zeit ziehen wir alle Register, die wir haben. Mit dem Themenschwerpunkt „Lostreten!“ soll der Fokus aufs Fahrrad als umweltfreundliches Transportmittel im Alltag und Vehikel zur Freizeitgestaltung gelenkt werden. Daneben wird es kurze Einschübe geben, die zeigen, wie der neue Lifeguide als Kampagnenwerkzeug genutzt werden kann. Parallel dazu wird der Adressbestand erweitert, es werden neue Termine eingepflegt und natürlich Fehler bereinigt.

    Diese Produkt läuft im Testbetrieb. Was noch völlig in den Sternen steht ist, wie es mit nach dem Beta-Test weitergehen wird. Denn für den Dreisprung »Technik – Design – Inhalt« mag eine probates Konzept gefunden sein. Woher die Ressourcen dafür kommen, das auch nachhaltig umzusetzen, ist noch unbeantwortet. Insofern wird das Experiment auch nach dem Beta-Test fortgesetzt, nämlich wenn es darum geht Mittel für den Lifeguide zu organisieren.

  • Aktionen gegen Gewalt an Frauen

    Aktionen gegen Gewalt an Frauen

    Terres des Femmes startete die Kampagne “Aufenthaltsrecht für Opfer von Zwangsprostitution, jetzt!” Am 28.10. hat die dazugehörige Straßentheateraktion Augsburg erreicht. Die Kundgebung und Performance fand am Rathausplatz statt.  SchauspielerInnen konfrontierten PassantInnen. Eng eingeschnürt in Plastikfolie, beklebt mit einem Preisschild, wurden die Frauen vom Menschenhändler mit einer Sackkarre symbolisch an Orte verschleppt. Unsere Terre-des-Femmes-Städtegruppe unterstützte die Aktion und die Forderung, dass Opfern von Zwangsprostitution aus humanitären Gründen ein unbefristeter Aufenthaltstitel in Deutschland erteilt und damit ihr Martyrium beendet werden muss.

  • Freifunk für Augsburg

    Freifunk für Augsburg

    Vor ein paar Tagen habe ich die Leute der Freifunk-Initiative Augsburg kennen gelernt. Zunächst bei einem Workshop der Stadtwerkstatt der Lokalen Agenda am 21. und 22. November 2012. Die Woche darauf gab es ein Treffen beim Augsburger Computer Forum. Freifunkt steht für freie, drahtlose Netze, also WLANs,  die nicht kommerziell betrieben werden. VISION für Augsburg: Wie wäre es, wenn online alle mit allen kommunizieren könnten – ohne eine Firma, bei der man sich anmelden müsste? Wie wäre es, wenn wir unsere eigenen Nachrichten, Filme, Musik, Radiostationen, Blogs, Bilderdienste und vieles mehr betreiben könnten-  ohne auf einen zentralen kommerziellen Anbieter angewiesen zu sein? Wie wäre es, wenn BesucherInnen unserer Stadt am Bahnhof das Handy aus der Tasche ziehen und sofort ein freies Info- und Kommunikationssystem nutzen könnten, ohne Kosten und ohne Anmeldung?

    Unterschiede zum Internet

    Warum sollten wir ein selbstverwaltetes und freies Netz in Augsburg bauen, wenn es doch schon das Internet gibt?

    1. Das Internet ist kommerziell und unterliegt den Gesetzen des Marktes. Wer im Internet surfen will, muss meist dafür bezahlen, die Infrastruktur nutzen zu dürfen. Anders bei Freifunk: Die Infrastruktur gehört den einzelnen Mitgliedern der Community selbst und ein Datentransfer für andere erfolgt kostenlos und unzensiert.
    2. Indem Netzwerkinfrastrukturen für freie Netze gemeinsam aufgebaut werden, entstehen persönliche Kontakte zwischen den einzelnen Community-Mitgliedern. Neben der technischen findet zugleich auch eine soziale Vernetzung von Menschen statt, die gemeinsam an diesem Projekt arbeiten.
    3. Während man im Internet meist nur UserIn bzw. KonsumentIn ist , sollen Teilnehmende freier Netze selbst aktiv Netzinhalte erzeugen und bereitstellen.
    4. Ein Freies Netz in Augsburg kann sich auf unsere Stadt und Region konzentrieren. Informationen, die usner Gebiet betreffen, können direkt von uns verbreitet werden.

    Der anfängliche Beweggrund, Teil eines Freifunk-Netzes zu werden, ist meist das Bedürfnis, einen kostenlosen oder kostengünstigen Zugang zum Internet zu erhalten. Dies zu ermöglichen ist jedoch nicht das Hauptziel der Freifunk-Aktiven. Sie sehen die Zukunft ihrer Anstrengungen vielmehr in der Möglichkeit, sich miteinander in freien Netzen verbinden zu können – ohne sich den Beschränkungen kommerzieller Anbieter unterordnen zu müssen.

    Stand der Technik: Von Privatpersonen werden in Augsburg zur Zeit bereits rund 25 Freifunk-Knotenpunkte (“Access-Points”) betrieben, die Informationen im Rahmen des “großen Hausnetzwerkes” empfangen und an andere Teilnehmende weiterreichen können. Eine Karte mit den Netzwerk-Adressen der bisherigen Knotenpunkte gibt es unter folgendem Link: http://augsburg.freifunk.net/nodes/map.html. Nötig zur Teilnahme am Freifunk-Netz ist ein WLAN-fähiges Endgerät, z.B. ein Notebook, Tablet oder Smartphone. Die Verfügbarkeit des Freifunk-Netzes ist umso besser, je mehr Knotenpunkte zur Informationsübertragung vorhanden sind.

    Das Problem mit der Haftung

    Jeder Betreiber/ jede Betreiberin entscheidet selbst, ob er/ sie dem Freifunk-Netz auch einen Teil der Internet-Bandbreite zur Verfügung stellt. Normalerweise ist das nicht der Fall. Prinzipiell kann man bei Missbräuchen, wie illegalen Musikdownloads mit haftbar gemacht werden kann. Die so genannte Störerhaftung ist ein sehr deutsches Phänomen. Sie gibt es kaum in anderen Ländern und trotzdem sind dort nicht mehr Fälle an Urheberrechtsverletzung, Verbreitung von Kinderpornografie, Verleumdung, Betrug usw. zu beobachten. Man kann also daraus ableiten, dass es nichts bringt, eine Rechtsauffassung zu vertreten, die dem Prinzip “den Letzten beißen die-Hunde” entspricht. Derzeit macht sich die Rechtssprechung “gefühlt” auf den Weg, die Störerhaftung zu revidieren und es gibt zum Glück ganz zaghafte Versuche, das auch auf politischer Seite zu tun.

    Vorschläge und Forderungen

    • Die Stadt Augsburg (z.B. das Kulturreferat) könnte den Aufbau eines Freifunk-Netzes durch die Erlaubnis zum Anbringen von Access-Points auf städischen Dachflächen, Balkonen usw. sowie die Übernahme der anfallenden Stromkosten (ca. 10 Watt Leistungsaufname je Access-Point) unterstützen. Auch die elektrischen Anzeigetafeln der Bushaltestellen wären perfekt geeignet um einen Freifunk-Router aufzunehmen und so das Netz zu erweitern.
    • Zusätzlich könnte die Anschaffung weiterer Access-Points mit städtischer Hilfe finanziert werden. Mit ca. 1.000 Euro ließen sich rund 20 weitere Knoten schaffen. Denn: Je mehr Knotenpunkte existieren, desto aktraktiver wird das Netz.

    Die Freifunk-Initiative ist ein Gegenentwurf zu Monopolstrukturen im Software-, Telekommunikations- und Energiesektor und kommt damit den Nachhaltigkeitskriterien der Lokalen Agenda 21 nach. Es geht um die  freie ungehinderte Verbreitung von Wissen und Ressourcen.