Eine neue Veranstaltungsreihe, ein neues Format ist hier am Entstehen. Kleine Dokumentarfestivals zu den Schwerpunktthemen Toleranz, Gemeingüter, Artenvielfalt, Food, Entgrenzung/ Frauenrechte werden es sein, flankiert mit spannenden Mitmachaktionen. Start ist am 22. April 2015. Reiner Erben, Referent für Umwelt, Migration und Vielfalt, wird mit mir zusammen den Startschuss im Zeughaus geben.
Veranstalter ist Transition Town im Rahmen der Lokalen Agenda 21. Viele Gruppen und Aktivist_innen aus Augsburg, aber auch die Verwaltung und Stadträt_innen sind involviert.
Dr. Volker Ullrich, MdB, für Augsburg und Königsbrunn schlägt mich als Botschafterin für Demokratie und Toleranz vor. Die Auszeichnung wird jährlich vom Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) vergeben. Ziel ist, das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und Toleranz sichtbar zu machen und möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Einsatz für Demokratie zu ermutigen und anzuregen. Hier die Begründung von Volker Ullrich:
Susanne Thoma setzt sich mit großem Engagement für einen toleranten Umgang und eine Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen ein. Sie zeichnet sich durch ihre sehr couragierte Art aus, auch unbequeme Themen auf die Agenda zu bringen. Zu diesen Themen zählen zum Beispiel „Gewalt gegen Frauen und Kinder“, „Flucht/ Vertreibung“ und „Fremdenfeindlichkeit/ Intoleranz“. Das Streiten für eine Besserstellung von benachteiligten Gruppen zieht sich als roter Faden durch ihre Berufs- und Lebensbiographie. Der Lebensweg von Susanne Thoma ist gekennzeichnet durch ein ungewöhnlich hohes Maß an Idealismus und gelebtem Engagement. Ohne auf Anerkennung oder Gewinn zu sehen, setzt sie sich immer wieder selbstlos für soziale Ziele und Projekte ein. Einige Stationen sind:
1979 bis 1987: Sozialpädagogische Tätigkeiten in Kinder- und Jugendeinrichtungen mit überwiegend türkischen und italienischen Gastarbeiterkindern und in der Familienhilfe in türkischen Familien in München und Berlin.
Ab 1990: Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung ehrenamtliche Gemeinwesenarbeit im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg mit dem Ziel, die kulturelle Vielfalt zu fördern und den sozialen Zusammenhalt nachhaltig zu stärken.
Ab 1992: Ehrenamtliche Tätigkeiten in Ausländerbeiräten und in Form von Aktionen gegen Rechtsextremismus in Berlin, geprägt durch die Ausschreitungen gegen Asylbewerberheime in Ostdeutschland.
2007 – 2013: Ehrenamtliche Sprecherin der „Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen“, ein interkultureller und interreligiöser Zusammenschluss von Frauenorganisationen und -gruppen; u.a. Organisation von Aktionen gegen Gewalt und Zwangsprostitution.
2012: Gründung von „VOLLDABEI – Initiative für Offenheit und Toleranz“ mit dem Ziel der Begegnung zwischen BewohnerInnen von Asylunterkünften und der Nachbarschaft.
2012: Errichtung einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt als Begegnungsort. Derzeit in der Asylunterkunft Calmbergstraße, aber auch als mobile Werkstatt unterwegs (http://volldabei.org/mobile-fahrradwerkstatt/)
Seit 2012: Durchführung von Radfahrtrainings für Frauen als Angebot der interkulturellen Verständigung. (http://volldabei.org/frauen-radfahr-club/)
Seit 2013: Angebot ROTES LEIHRAD. Herstellung im Gemeinschaftsarbeit mit der Nachbarschaft. Kostenlose Ausleihe an Flüchtlinge. (http://volldabei.org/rotes-leihrad/)
2013: Durchführung eines 3-tägigen Fahrrad-Camps mit Kleinradspielen, dem Bau von Kunstwerken, Grillen, Essen und Ratschen unter Beteiligung des Augsburger Oberbürgermeisters. (http://volldabei.org/einmaliges-campen/)
Seit Ende 2013: Kulturtreff Calmberstraße mit vielfältigem Programm, bestehend aus Filmabenden, Internetcafés, Lesungen oder Kochevents. (http://volldabei.org/kulturtreff-calmbergstrasse/)
Seit 2013: Unermüdlicher Einsatz für die Schließung der Asylunterkunft Calmbergstraße als baulich schlechteste in Bayern und Verlegung der Bewohner. Ein Erfolg ist in 2015 abzusehen.
Geplant in 2015: Durchführung eines ganzjährigen Filmforums zum Thema „Offenheit und Toleranz“ im Rahmen der Lokalen Agenda 21.
Seit der Gründung des Arbeitskreises Urbane Gärten im Januar 2014 hat sich viel getan. Grund genug für mich, einen eigenen Blog für die Gruppe einzurichten, der die Aktivitäten gebührend abbildet. Ziel des AK ist, mehr Grün in die Stadt zu bringen. Das Gärtnern schafft einen Rahmen für städtische Naturerfahrung und das Selbermachen.
Anja bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin, aber auch als Netzwerkdirigentin. 2004 und 2005 habe ich bei ihr ein Fortbildung im Rahmen des eVideo-Projektes an der Hochschule für Wirtschaft und Technologie in Berlin absolviert. Nun habe ich sie (online) wiedergetroffen und diesen Podcast mit ihr aufgenommen.
Als FrolleinFlow bietet sie Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an, damit Personen und Institutionen an modernen Lernumgebungen andocken können. Die ununi.TV ist eines dieser Online-Projekte. Mit ihrem FLOWSHOWER hat sie ein Paket geschnürt, das den persönlichen Flow-Prozess in der Netzwerkgesellschaft unterstützen hilft. Es handelt sich um ein Angebot für das Selbststudium, bestehend aus komprimierten Inhalten zum Leben in der Netzwerkgesellschaft und neuen Ideen für intuitive Lern- und Arbeitsprozesse im vernetzten, spielerischen Flow. Es geht darum, die Möglichkeiten des Internets für die persönliche Weiterentwicklung aufzuzeigen, um die teilweise schwierigen Veränderungsprozesse zu begreifen und mit zu gestalten.
Workshop „Die Stadt verwandeln“:Tine Klink und ich hatten am letzten Oktobersamstag in den Sheridan-Park eingeladen. Zusammen mit Augsburger Akteur_innen von Offenen Werkstätten, Gemeinschaftsgärten oder sozialen Projekten setzten wir uns mit dem Stadtraum als ideellem Wert für Kultur und Begegnung auseinander. Mit dabei waren waren der AK Urbane Gärten, die Bikekitchen, das Garnhotel, das Grandhotel Cosmopolis, das Projekt Lebensraum Schwabencenter, das Popoffice im Kulturpark West, die Bluebox Rollsportarena, Transition Town, das Sozialkaufhaus Contact, das AUX-Team von Wikipedia, der Verein Werkraum, das Team A3, der Freifunk und die VOLLDABEI Initiative für Willkommenskultur. Es ging um unkommerzielle Strukturen und Freiräume, in denen man sich ohne Verwertungsinteresse betätigen kann. Selbermachen, Teilen und Tauschen sowie das Do it Yourself in Gemeinschaft mit anderen ist im Trend – nicht nur in Augsburg, sondern weltweit. Darüber wusste Christa Müller, Leiterin der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis zu berichten, die wir als Gast eingeladen hatten.
Faltschachtel mit Sinnspruch von Susanne
Glückskekse von Marc, Ben und Gerald
Strickstrick von Roswitha
Verändertes Straßenschild von Christian
Freiheitsblume von Julia
Spruchfahnen von Sabine
Spiegel von Christian
Augenpaare von Martin
Im zweiten Teil des Workshops widmeten wir uns der Streetart und Guerillakunst. Hierzu hatten Tine und ich jede Menge Bastelmaterial mitgebracht und auf den Tischen ausgebreitet. Unsere Gäste ließen sich anstiften und produzierten Kunstwerke als Träger von Botschaften und freundliche Insignien, die als Hinterlassenschaft im Stadtraum dazu beitragen können, die soziale Wirklichkeit zu verändern. Sie eignen sich zum kommentieren und kritisieren einer Situation und regen zum Nachdenken an.
Ein eigener Schrebergarten mit Apfelbäumen ist doch etwas Feines. Um die 200 kg Äpfel haben Tine und ich geerntet und sie zur Obstpresse nach Batzenhofen gebracht. Dort kann man sich für kleines Geld und mit ein wenig Eigenarbeit den Saft nicht nur pressen, sondern auch gleich sieden und in praktische Behälter abfüllen lassen. Am Mosthaus in der Sebastianstraße ist samstags ordentlich was los. Die Freiwilligen vom ansässigen Obst- und Gartenbauverein sind ein eingespieltes Team. Unsere Früchte waren im Handumdrehen zu Saft verarbeitet. 120 Liter sind zusammen gekommen. Die Abfüllung in den Beuteln hält nach dem Öffnen bis zu drei Wochen, ungeöffnet bei kühler Lagerung bis zu zwei Jahre. Es ist ein Genuss!
Sie sind ein Hingucker, sie fallen auf, die ROTEN LEIHRÄDER. Durch die Signalfarbe und weil sie meist zu mehreren dastehen. Wir wurden schon gefragt, ob es sich dabei um ein Streetarttprojekt handelt. Ja, man könnte es so sehen. Den Fahrradpool, den wir für Flüchtlinge im Rahmen von VOLLDABEI immer weiter ausbauen, haben wir bewusst auf die öffentlichen Gehwege verlagert. Passant_innen bleiben stehen, lesen die Aufkleber und werden so über das Projekt informiert. Das ist ein prima Nebeneffekt. Praktisch ist, dass unser VOLLDABEI Fahrrad-CLUB derzeit meist in der Gemeinschaftunterkunft Calmbergstraße statt findet und von dort aus auch die Ausleihe der Räder koordiniert werden kann. Außerdem gibt es einige Freunde im Asylheim, die mit auf die abgestellten Räder acht geben. Ob die unmittelbare Polizeipräsenz ebenfalls dazu beiträgt, dass keine Diebstähle oder Beschädigungen statt finden?
Eindrücke vom Frühlingsfest mit Gartenflohmarkt am 4. Mai 2014. Veranstalter war der Arbeitskreis „Urbane Gärten“ der Lokalen Agenda 21 in Augsburg. Das Fest fand im Interkulturellen Garten „Grow Up“ statt. Zahlreiche Initiativen und Gruppen wie die CityFarm, das Sozialkaufhaus CONTACT, die Umweltstation und das Garnhotel waren vertreten. Eine Attraktion war das von der Bikekitchen konstruierte Rasenmäherfahrrad. Bei Musik und leckerem Essen kamen die Flohmarktsachen schnell unter die Leute. Der Erlös wurde anteilig an das Grandhotel Cosmopolis und die CityFarm gespendet.
Interkulturelle Gärten bereichern das Einwanderungsland Deutschland. Es begegnen sich hier Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus verschiedenen sozialen Milieus und Lebensformen. Beim gemeinsamen Bewirtschaften von Beeten mitten in der Stadt entstehen neue Verbindungen und Zugehörigkeiten. Interkulturelle Gärten nutzen städtische Freiräume und sorgen für Artenvielfalt und ein besseres Mikroklima im Quartier. Sie zeigen: Eine andere Stadt ist möglich.